Von Montag, den 27. bis Mittwoch 29. April hatten die Vereine im Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) Gelegenheit, ihre Meinung zum Vorschlag, den Ligaspielbetrieb der aktuellen Spielzeit fortzusetzen und die Saison 2019/2020 auf dem grünen Rasen zu Ende zu führen, abzugeben. Das Abstimmungsverfahren war dabei denkbar einfach: Auf die Frage, ob die Saison im kommenden Herbst fortgesetzt werden soll, gab es die Möglichkeiten mit "Ja" oder "Nein" zu antworten.
Unser Vorstand hat – nach Erfragen eines internen Meinungsbildes unter den Trainern – GEGEN die Fortführung und damit für einen vorzeitigen Abbruch der Saison gestimmt.
Das Ergebnis und die Reaktionen
Insgesamt nahmen 696 (82,56%) der am Spielbetrieb im Gebiet des FVM teilnehmenden Vereine an der Online-Abstimmung teil. Und das Ergebnis ist denkbar knapp ausgefallen: 50,14 Prozent, also 349 Vereine stimmten für eine Fortsetzung der Saison, 49,86 Prozent – 347 Vereine – stimmten dagegen.
Ein Ergebnis mit Beigeschmack: so berichtet beispielsweise der Bonner Generalanzeiger, dass nach Aussage einiger Vereine, der FVM während des Votings noch vereinzelt Vereine angerufen habe, um für den eigenen Vorschlag (Fortsetzung der Saison) zu werben. Auch in den sozialen Medien war seitens vieler Vereine von Ablehnung des Vorschlags zu lesen. Die benachbarten Verbände Westfalen und Rheinland haben sich mittlerweile für den Abbruch entschieden, am Niederrhein geht die Tendenz auch in diese Richtung, ein möglicher Sonderweg des FVM wir dadurch nicht leichter. Eine Übersicht zum Stand der Entscheidung in den anderen Landesverbänden bietet die Webseite des OVB Medienhauses.
Wie geht´s nun weiter?
Der FVM gab zunächst einmal bekannt, dass die Videokonferenzen und persönlichen Telefonate im Vorfeld der Abstimmung, in denen zudem viele offene Fragen geklärt werden konnten, einzig und allein der Steigerung der Wahlbeteiligung insgesamt dienten. Zudem sei zum jetzigen Zeitpunkt keine Entscheidung für oder gegen eine Fortsetzung der Saison getroffen, sondern lediglich ein Meinungsbild eingeholt worden. Im Hinblick auf das knappe Ergebnis werden sich Präsidium und Beirat des Fußball-Verbandes Mittelrhein sowie Verbandsjugendausschuss und Verbandsjugendbeirat zeitnah mit dem Meinungsbild intensiv auseinandersetzen und über das weitere Vorgehen entscheiden.
Und diese Entscheidung wird sicher nicht einfach. Möchte der Verband doch befürchtete Klagen von Vereinen, die sich benachteiligt fühlen, unbedingt vermeiden. Denn dann könnten langwierige sportrechtliche und gegebenenfalls zivilrechtliche Verfahren die Folge sein, die den Beginn der neuen Saison in einzelnen Ligen verzögern, oder einen Flickenteppich von unterschiedlichen Regelungen in den Kreisen zur Folge haben würden.
Es bleibt also spannend.