1960-1969
Anfang der 60er Jahre wurden in der 2. Kreisklasse respektable Ergebnisse erzielt. Beste Platzierungen der 1. Mannschaft waren jeweils dritte Plätze in den Jahren 1961 und 1962. Die 2. Mannschaft erreichte in der Saison 1961/62 die Meisterschaft der 3. Kreisklasse und damit den Aufstieg in die 2. Kreisklasse.
Der Vorstand entschloss sich in dieser Zeit zur Anschaffung einer Vereinsfahne, die die Meisterschule für das Malerhandwerk in Alsdorf anfertigte. Die Fahne trug das Vereinswappen und das Wappen der Gemeinde mit dem Heiligen Laurentius als Schutz- und Namenspatron, der 1000-jährigen Linde auf dem Kirchberg, drei goldene Ähren als Symbol der Landwirtschaft und den Wildbach. Der Kostenaufwand betrug rund 1.500 DM. Aber der Aufwand lohnte sich und die Fahne wurde ein stolzes Symbol für den Verein. Die Fahnenweihe fand dann am 8. August 1962 statt.
Der Verband wollte das Jugendheim in Vereinseigentum überleiten, was jedoch die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister erforderte. Diese erfolgte am 19. März 1963 beim Amtsgericht Aachen. Mit dem Beschluss des Gemeinderates Laurensberg, den Sportplatz Rathausstraße von einem Aschen- in einen Rasenplatz umzubauen,
musste der VfJ wegen der Umbauzeit von ca. 2 Jahren einen Ausweichplatz suchen. Der Firma Färberei Fußgänger war es zu verdanken, dass der Spielbetrieb nicht zum Erliegen kam, denn sie hatte dem Verein unentgeltlich ein von ihr ungenutztes Gelände an der Brunnenstraße zur Verfügung gestellt. Ein Aschenplatz wurde hergerichtet, der so gerade noch über die Mindestlänge von 90 und über die Mindestbreite von 45 Metern verfügte. Die VfJ-Teams hatten sich schnell daran gewöhnt, die Gastmannschaften hatten damit oft ihre Probleme. Wenn der Platz schließlich auch noch Mängel aufwies, so hatte man dennoch eine gute Übergangslösung erreicht.
In der Spielzeit 1963/64 wurde die 1. Mannschaft Spitzenreiter der Gruppe 1 der 2. Kreisklasse. Besonderen Anteil an diesem Erfolg hatte Trainer Hans Gilliam. Mit einem Torverhältnis von 100:25 und 42:8 Punkten siegte die Mannschaft nach hartem Endkampf vor dem Tabellenzweiten Armada Würselen, dem auch ein 10:2 gegen Germania Haaren nicht mehr helfen konnte, da der VfJ gleichzeitig Viktoria Bank im letzten Spiel mit 7:0 besiegte. Die Arbeit des bewährten Trainers Gilliam, der aus der Mannschaft eine festgefügte Einheit gemacht hatte, fand damit ihren Lohn.
Dieses Team gehörte für den damaligen A-Jugendlichen und späteren Vereinsvorsitzenden Manfred Porten "zu den besten Mannschaften in der Vereinsgeschichte von 1960 bis 1985: Fast gleich starke Torhüter, eine kompromisslose, aber faire Abwehr, glänzende Techniker und schnelle treffsichere Stürmer. Dieser Mannschaft zuzusehen, das war die helle Freude!"
Mittlerweile verfügte der Sportplatz Rathausstraße nach dem Umbau über Rasen, der aber den Ansprüchen leider nicht gerecht wurde.
Im Sommer knochentrocken und steinhart und nach Niederschlägen sehr schnell knöcheltief musste der Platz in den kommenden Jahren oft nachgebessert werden, was den Spielbetrieb immer wieder stark beeinträchtigte und die Lust am Fußballspielen sehr dämpfte. So folgte zwei Jahre später der erneute Abstieg in die 2. Kreisklasse. Der Ausweichplatz an der Brunnenstraße musste wieder benutzt werden. Das verärgerte viele Spieler und es meldete sich praktisch eine ganze Mannschaft ab. Die Übriggebliebenen verloren damit auch die Lust am Training, was schließlich auch den Trainer veranlasste, seine Arbeit niederzulegen. Die Spielzeiten 1966/67 und 1967/68 brachten in der 2. Kreisklasse nur gute Mittelplätze ein, doch ging es 1968 immerhin wieder aufwärts.
Die A-Jugend des VfJ verpasste 1965/66 die Meisterschaft nur hauchdünn, wurde dann aber 1966/67 Gruppenmeister. Damit konnte das Team an den Kreismeisterschaften teilnehmen, wo man jedoch trotz aller Anstrengungen ausschied. Herausragende Spieler dieser Mannschaft waren sicherlich Hubert Kalteis und der auch als Sprinter unübertroffene Franz Quadflieg als "Kanoniere", die serienweise Tore schossen, wie auch Hans Coenen als schneller und athletischer Mittelläufer, an dem kein Stürmer vorbeikam, und dessen Leistungen auch "höheren Ortes" nicht unbemerkt blieben, denn er wurde auch in die Kreisauswahl berufen. Als ein besonderes Spiel gilt wohl auch heute noch der "Lokalfight" in Richterich gegen die dortige Rhenania im Rahmen der Kreismeisterschaft. Das durchaus dramatische 0:0 mit einem unbezwingbaren Heinz Scheepers im VfJ-Tor beim späteren Kreismeister Rhenania Richterich bleibt bei vielen wohl in stetiger Erinnerung.
Für den damaligen Spielführer der A-Jugendlichen, Manfred Porten, war es das vielleicht beste Spiel, bei dem er dabei war. Es fand unmittelbar vor seinen schriftlichen Abiturarbeiten statt: "Was interessierte mich das Abitur, wir durften doch auf keinen Fall in Richterich verlieren!" Am Ende wurde die Mannschaft 5. der Kreismeisterschaft. "Ich habe mich in dieser Mannschaft immer sehr wohl gefühlt, denn auch menschlich harmonierte die Truppe sehr gut. Das haben sicherlich alle so empfunden, denn wenn wir uns bei Sportwochen wieder zusammenfanden, hat fast nie jemand gefehlt, obwohl für manche die Anreise weit war. Hans Coenen z. B. kam aus Berlin. Umso trauriger ist es, dass sich die Reihen lichten: Rolf Gerards, Felix Pontzen und Franz Quadflieg sind verstorben. Bohdan Nakonecznyj ist nach der Unabhängigkeit der Ukraine in die Heimat seiner Vorfahren zurückgekehrt."
Diese A-Jugend-Mannschaft blieb fast unverändert zusammen und der Verein konnte zur Saison 1968/69 erstmals in seiner Geschichte eine Junioren-Mannschaft zu den Meisterschaftsspielen melden.
Zur Krönung der Feier zum 50jährigen Bestehen des Vereins 1969 erreichte die 1. Mannschaft die Meisterschaft der Gruppe 1 der 2. Kreisklasse vor Viktoria Bank und damit wieder den direkten Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Der Vorsprung von drei Punkten wurde durch die höchste Torausbeute von 65 Toren und die zweitbeste Abwehr (zwei Gegentore mehr als Bank) garantiert. Von der Meistermannschaft aus der Saison 1963/64 waren nur noch die Spieler Hubert Kall, Kurt Scheepers, Willi Hansen und Martin Dammers übriggeblieben.
In den 60er Jahren hat der Verein auch aktiv im Karneval mitgewirkt, mit eigenen Wagen zu den Sonntagszügen in Richterich und dienstags zum Laurensberger Schulzug.
1967: De Na(h)se Berger
1968: Duftkurort Seffent
Die Wagen wurden jeweils samstags aufgebaut und Aschermittwoch wieder abgerissen. Zum Aufbau fanden sich noch einige Mithelfende, die auch sonst immer für den Verein da waren. Zum Abreißen war dann nach den tollen Tagen der Vorstand allein verurteilt.