Nach den umfangreichen Feierlichkeiten rund um das 70. Vereinsjubiläum 1989 begann im VfJ auch wieder der sportliche Alltag. Zunächst galt es für die 1. Mannschaft, den Klassenerhalt in der Kreisliga A sicherzustellen. Das gelang in der Saison 1989/90 mit einem 8. Tabellenplatz und einem ausgeglichenen Punktekonto von 30:30 Punkten gegen starke Konkurrenz.

Mit der Verpflichtung von Trainer Heinz Sauder hatte der Vorstand wiederum einen engagierten Übungsleiter gefunden, der die erfolgreiche Arbeit von Trainer Gabriel fortsetzte. Leider musste er nach der Saison 1991/92 seine Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgeben, nachdem er die Mannschaft auf den 3. Tabellenplatz geführt hatte.

Heinz Sauder war durch seine ruhige und souveräne Art Vorbild für die Spieler. Er verstand es immer wieder, diese zu guten Leistungen anzuspornen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, der viele neue Ideen z. B. in der Öffentlichkeitsarbeit (Banden-Werbung, Sportplatz-Zeitung „Vereinsbrille“, Einrichtung einer Cafeteria) hatte, entwickelte sich gut und erfolgreich. Es war deshalb besonders tragisch, als dieser engagierte Trainer am 4. April 1993 im Alter von nur 58 Jahren einer schweren Krankheit erlag.

Sein Nachfolger Robert Knops übernahm als Spielertrainer eine intakte Mannschaft, mit der er nach Ende der Saison 1992/93 den 2. Tabellenplatz hinter dem Meister SVS Merkstein belegte. Noch zwei Spieltage vor dem Abschluss der Meisterschaft lag die Mannschaft dabei nur zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter und die Meisterschaft war wieder völlig offen. Leider wurden dann entscheidende Punkte auf eigenem Platz gegen Begau nach einer 2:1 Halbzeitführung mit einer 2:3 Niederlage vergeben, während Merkstein mit einem Sieg die Meisterschaft entschied. Wie ernst die Situation für den Spitzenreiter an diesem Spieltag war, zeigte die Tatsache, dass Merksteiner Funktionäre das VfJ-Spiel beobachteten und mit Funktelefon zur eigenen Mannschaft Kontakt hielten. Erleichtert konnten sie nach Spielschluss das Telefon mit der Bemerkung „Wir sind durch“ abschalten.

Diese Vize-Meisterschaft war zu dieser Zeit die bis dahin beste Platzierung der 1. Mannschaft in der Vereinsgeschichte. Der erstmalige Aufstieg in die Bezirksklasse war damit leider nur äußerst knapp verpasst worden.
Verschiedene Unstimmigkeiten im Verein konnten 1993 mittels Vorstandsneuwahlen und -umbau aus der Welt geschafft werden. Damit bestanden unter dem neuen Vorsitzenden Norbert Hecker und dem engagierten Geschäftsführer Hans-Günther Sittardt sowie den weiteren Vorstandsmitgliedern gute Voraussetzungen für eine weitere positive Entwicklung des Vereins.

Das 75. Vereinsjubiläum warf bereits seine Schatten voraus und man steuerte in der Saison 1993/94 klaren Kurs auf die Meisterschaft. Bis zum 11. Spieltag wurde dabei noch enger Kontakt zum Meisterschaftsfavoriten SC Kellersberg gehalten. Dessen 3-Punktevorsprung war noch aufzuholen. Doch dann brachten Verletzungen von Leistungsträgern und eine nicht ganz glückliche taktische Einstellung bei Heimspielen einen Absturz auf den 7. Tabellenplatz nach dem 14. Spieltag. Die Mannschaft fing sich jedoch wieder, zeigte eine besondere Auswärtsstärke und eroberte schließlich im April 1994 am 22. Spieltag wieder den 2. Tabellenplatz.

Leider war der seit dem zwischenzeitlichen VfJ-Absturz souverän die Spitze behauptende SC Kellersberg schon weit enteilt, so dass der mittlerweile auf 10 Punkte angewachsene Vorsprung nicht mehr aufgeholt werden konnte. Die Meisterschaft war damit bereits nach dem 25. Spieltag entschieden und schließlich blieb der Mannschaft nach weiteren Niederlagen nur noch der 4. Tabellenplatz.

Mit viel Einsatzstärke und voller Elan ließ sich die 1. Mannschaft in den folgenden Jahren aber in der Liga nicht so leicht aus den oberen Tabellenregionen abschütteln. Sie blieb dran. Die Hartnäckigkeit und der Wille zahlten sich dann endlich in der Saison 1997/98 aus. Die 1. Mannschaft des VfJ stieg nämlich erstmalig in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga auf. Ein toller Erfolg für den ganzen Verein!

In der oberen Klasse etablierte sich der VfJ in der Klasse dann über mehrere Jahre bis in die neue Dekade rund um den Jahrtausendwechsel.